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Selbstbewusst in sich ruhend

Ein guter Manager* zeichnet sich durch ein gesundes Selbstbewusstsein mit zielorientiertem Handeln und Führungsstärke aus. Davon sind wir Executive Search Berater von braveheads überzeugt. Kritisch wird es, wenn Führungskräfte in die Ego-Falle laufen. Sich also vor allem selbst gut in Szene setzen wollen, um Respekt und Anerkennung zu bekommen. Dann gerät die Kommandobrücke und bald das ganze Schiff schnell in eine bedrohliche Schieflage.

Von einer starken Führungskraft wird erwartet, dass sie in sich ruht und ihren Fähigkeiten vertraut. Ihr gesundes Ego zeichnet Gestaltungswille aus und dient als Antreiber für Topleistungen. Die häufig noch vorhandene hierarchische Struktur in Unternehmen fördert durchsetzungsstarkes Ego-Denken. Weil Führungskräfte mit ihren Visionen nicht immer auf die Begeisterung anderer treffen, müssen sie sich zuweilen mit starkem, selbstbewusstem Auftreten durchsetzen.

Dabei können selbst charismatische, ansonsten in sich ruhende Führungspersönlichkeiten in Extremsituationen schon mal über die Stränge schlagen. So ein Verhalten ist menschlich, wenn es bei Ausnahmen bleibt. Ein selbstkritischer Blick auf das eigene Handeln ist daher besonders wichtig. Das Ego verändert sich im Lauf der Zeit. Gute Manager haben ihr Selbstbewusstsein unter Kontrolle und lassen ihr Ego nicht wie ein Kettenhund auf andere los, um sie arrogant einzuschüchtern und zu dominieren.

Eine gute Führungskraft ist für Anregungen und Ideen der Mitarbeitenden zugänglich. Mit gesundem Selbstbewusstsein steht sie zu eigenen Fehlern und reagiert positiv auf konstruktive Kritik.

Toxische Wirkung

Wenn Entscheidungen im Management durch Selbstbestätigung der Akteure getrieben sind, können sie  schnell toxische Wirkung entfalten. Dann handeln Führungskräfte nicht orientiert am Wohl des Ganzen, sondern haben vordringlich die Bestätigung ihres Egos im Fokus. Dann sitzen sie mitsamt ihrem Unternehmen in der Ego-Falle. Denn geltungssüchtige Ichs verlangen permanent Bestätigung, koste es was es wolle. Sie streben häufig nach Statussymbolen, um ihre herausragende Stellung und Macht sichtbar zu haben. Typische Beispiele dafür sind aufwendig ausgestattete Büroräume und PS-starke Dienstwagen auf reservierten Chefparkplätzen.

Schwache Führungskräfte mit Ego-Drang sind häufig perfektionistisch veranlagt, weil sie keinesfalls durch Fehler auffallen wollen. Ist das Kind denn doch mal in den Brunnen gefallen, werden Sündenböcke gesucht, um vom eigenen Versagen abzulenken. Andere machen die Fehler, den Erfolg bucht man allein für sich.

„Das schwierigste Ego, mit dem Sie umgehen müssen, ist häufig Ihr eigenes.“ Jocko Willink, Unternehmensberater Echelon Front und Ex-Navy-Seal-Officer

Gefahr für Unternehmen

Unternehmen tun gut daran, egozentrisch veranlagte Führungskräfte vor der Tür zu lassen. Problematisch ist nur, dass die Grenze zwischen selbstbewusstem Auftreten und übersteigertem Selbstwertgefühl fließend ist. Wir Personalberater von braveheads achten daher beim Headhunting besonders sensibel darauf, in der Entscheidungsphase der Kandidatenauswahl die Spreu vom Weizen zu trennen.

Befeuert wird eine übersteigerte Selbstwahrnehmung dadurch, dass Führungskräfte sich hauptsächlich unter ihresgleichen bewegen. Manche sonnen sich zudem im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Ehrliches Feedback mit korrigierender Wirkung bleibt meistens aus, weil Mitarbeitende sich nicht unbeliebt machen wollen. Dadurch schwindet die Grundlage für realistische Selbsteinschätzungen. Zudem neigen Menschen dazu, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu überschätzen. So sehen sie ihre Welt aus einem verzerrten Blickwinkel heraus. Misserfolge sind programmiert, wenn die eigene Leistungsfähigkeit und die der Mitarbeitenden überschätzt wird.

Auf Warnzeichen achten

Manager sollten auf Ego-Warnzeichen wie übersteigertes Besitz-, Karriere- und Statusdenken achten. Wer andere häufig als „unfähige Idioten“ sieht und ihnen gegenüber zynisch und arrogant auftritt, sollte sich ernsthaft Gedanken über sein Standing machen. Auch wenn er den „Super-Checker“ mimt, der sich seine Karriere allein und ausschließlich aufgrund der eigenen Begabungen aufgebaut hat. Wenn es so weit gekommen ist, sollte man sein Ego schnellstens wieder unter Kontrolle bringen.

Als Topmanager sollte man den Kontakt zu anderen nicht verlieren und sich mit ihnen auf Augenhöhe austauschen. Das gilt sowohl für die eigene Peer-Gruppe als auch solche außerhalb des Unternehmens. Im anderen sozialen Kontext erleben sich Führungskräfte jenseits der hierarchischen Struktur ihres Unternehmens. Dadurch bekommen sie ein anderes Selbstbild gespiegelt. Als Korrektiv ist das wertvoller Input. Hervorragend eignet sich dafür ehrenamtliches Engagement.

Um nicht abzuheben, tut darüber hinaus eine dankbare Lebenshaltung gut. Sie kann durch Rituale wie beispielsweise Tagebuchschreiben kultiviert werden. Nicht zu unterschätzen ist prophylaktisch berufsbegleitendes Coaching. Dadurch können sich Führungskräfte selbst in der Spur halten, bevor sie womöglich abheben. Coaching hilft natürlich auch bei Leistungsträgern mit einem weniger ausgeprägten Ich. Hier geht es dann eher darum, Selbstvertrauen und Ausstrahlung in die gewünschte Richtung zu entwickeln. Für diese und weitere Entwicklungsthemen stehen Ihnen unsere erfahrenen braveheads-Coachs natürlich gerne zur Seite.

*aufgrund sprachlicher Vereinfachung benutzen wir das generische Maskulinum, gemeint sind natürlich alle Geschlechter (m,w,d)